Husten mit Auswurf: Das bedeutet Farbe des Schleims
Auswurf wird auch Sputum genannt und dient der Säuberung der Lunge von Krankheitserregern, Fremdkörpern und Schadstoffen. Was die Farbe und Konsistenz des Schleims beim Husten verrät, lesen Sie hier.
Von Hannes Bublitz
16.08.2023, 09:31 Uhr

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- Auswurf beim Husten: Sputum meist unbedenklich
- Was bedeuten die Farben des Auswurfs?
- Wann sollte ich mit schleimigem Husten zum Arzt?
- Was tun bei Husten mit Auswurf?
Atemwegserkrankungen kennen wir alle nur zu gut aus eigener Erfahrung. Laut einer Statistik der Stiftung Gesundheitswissen haben zwei Drittel der Erwachsenen hierzulande mindestens eine Erkältung pro Jahr. Und immer, wenn unserer Atemwege von Infekten betroffen sind, können wir uns auf Husten gefasst machen.
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Husten ist zwar eine lebenswichtige Funktion, mit der unser Körper sich im Notfall von Fremdkörpern in den Atemwegen befreien kann, sind wir aber krank, wird das Husten schnell zur Qual. Neben Schmerzen beim Husten kommt es häufig auch zu schleimigen Auswurf. In der Regel ist der Schleim kein Grund zur Sorge, mitunter kann er aber auch auf ernste Ursachen hindeuten. Besonders die Farbe und Konsistenz des Auswurfs können Aufschluss darüber geben, ob wir besser einen Arzt oder Ärztin aufsuchen sollten.
Auswurf beim Husten: Sputum meist unbedenklich
Unsere Lungen produzieren ständig Schleim. Damit werden die Bronchien geschützt. Dringen Fremdkörper wie Staub, Pollen, oder Mikroben wie Viren und Bakterien mit der Atemluft in unseren Körper ein, dienen unsere Schleimhäute als erste Verteidigungslinie. Erreger und Schadstoffe verfangen sich im Schleim und werden über die Nase und eben auch durch das Husten beseitigt.
Schleimbildung und Husten mit Auswurf sind also ganz natürliche körperliche Funktionen. Das Abhusten von Schleim ist unter normalen Umständen also eine Art Müllentsorgung unseres respiratorischen Systems. Der Schleim, den unsere Lungen produzieren, wird übrigens Sputum genannt.
Was bedeuten die Farben des Auswurfs?
Farbe und Konsistenz des Auswurfs können uns eine ganze Menge verraten. Zwar stimmt es nicht, dass die Farbe des Sputums eine eindeutige Bestimmung der Krankheitsursache zulässt, aber wie der Auswurf beschaffen ist, wie sich die Farbe verändert und wie zäh oder leicht der Schleim sich abhusten lässt, erlaubt Rückschlüsse über den generellen Verlauf der Erkrankung.
Grüner Schleim beim Husten
Bei Erkältungen etwa ist es nicht ungewöhnlich, dass zu Beginn der Erkrankung der Husten noch fest ist. Ärzte und Ärztinnen sprechen dann von einem unproduktiven Husten oder Reizhusten. Das nervenzermürbende Kribbeln im Hals kennen wir alle. Immer und immer wieder husten wir dann, weil die Lunge vergeblich versucht, festsitzenden und mit Viren befallenen Schleim aus den Bronchien zu entfernen. Gewinnt unser Immunsystem dann langsam die Überhand über die Erreger, wird es leichter, den Schleim abzuhusten.
Jetzt produzieren wir in der Regel eine Menge Schleim beim Husten. Ist der Auswurf grün, handelt es sich häufig um eine durch Viren ausgelöste Erkältung oder eine bakterielle Lungenentzündung. Die grüne Farbe des Auswurfs entsteht übrigens durch Leukozyten, die im Sputum enthalten sind. Diese weißen Blutkörperchen sind Teil unseres Immunsystems und bekämpfen Viren, Bakterien und andere Erreger.
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Klarer, weißer Schleim
Am besten ist natürlich, wenn gar kein Schleim beim Husten heraufbefördert wird. Auswurf ist an sich nämlich immer schon ein Zeichen, dass etwas unsere Lungen reizt. Bei klarem, glasigen Ausfluss scheint es eher unwahrscheinlich, dass Bakterien oder Viren verantwortlich sind. Tatsächlich hat der Schleim, den unsere Lungen auch im gesunden Zustand rund um die Uhr produzieren, keine Farbe. Er ist durchsichtig und klar. Husten wir aber große Mengen davon hoch, könnte eine Reizung oder chronische Entzündung der Bronchien dahinterstecken. So wird ein glasig-zäher Auswurf auch oft mit Asthma oder einer chronischen Bronchitis in Verbindung gebracht.
Für klaren, glasigen Auswurf können auch Allergien verantwortlich sein. Unser Immunsystem wird durch Pollen in der Luft fälschlicher in akute Alarmbereitschaft versetzt und reagiert, wie es evolutionär programmiert wurde: Erreger durch vermehrte Schleimproduktion aus dem Körper herausspülen.
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Gelber Schleim beim Husten
Genau wie grüner Schleim deutet gelber Auswurf beim Husten meist auf eine bakterielle Entzündung oder virale Erkrankung der Lunge hin. Anhand der Farbe des Schleims abzulesen, ob es sich um Bakterien oder Viren handelt, ist nicht möglich. Tatsächlich deutet gelber oder grüner Auswurf eher darauf hin, wie schwer oder lang eine Infektion ist. Zu Beginn Infektion ist der Schleim eher gelblich, mit zunehmender Dauer kann der Auswurf dann eine farbliche Veränderung durchlaufen und grünlich werden. Die häufigsten Ursachen für grünen Schleim beim Husten sind vor allem:
- Erkältung
- Bronchitis
- Lungenentzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
Auswurf ist braun
Brauner Auswurf kann viele Ursachen haben. Häufig tritt er bei Rauchern oder Raucherinnen auf, die mit dem Sputum auch jede Menge Schadstoffe aus der Lunge abhusten. Im Schleim sind dann also auch giftige Abfallprodukte enthalten, die mit dem Zigarettenrauch bis tief in die Lunge vorgedrungen sind.
Eine bräunliche Verfärbung des Schleims kann auch dann entstehen, wenn altes Blut im Sputum enthalten ist. Chronische oder schwere Infektionen können zu Schäden an den Bronchien oder den Schleimhäuten der Atemwege führen. Dann tritt stellenweise Blut aus. Der rote Blutfarbstoff des Hämoglobins zerfällt mit der Zeit und verfärbt sich braun.
Blut im Auswurf
Rote Schlieren im Schleim, verklumptes Blut oder komplett rot verfärbtes Sputum dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Befindet sich Blut im Auswurf, können zwar auch harmlose Infektionen dahinterstecken, Sie sollten die Diagnose aber immer Ärzten und Ärztinnen überlassen. Denn Blut im Auswurf kann auch ein Anzeichen für schwere Erkrankungen wie Lungenkrebs oder Tuberkulose sein.
Wann sollte ich mit schleimigem Husten zum Arzt?
Vertrauen Sie auf Ihre Erfahrung. Sie kennen sich und Ihren Körper am besten. Wie lange dauert es für gewöhnlich, bis eine einfache Erkältung ausgestanden ist? Bleibt Ihr Husten auch mehrere Tage darüber hinaus noch hartnäckig und schleimig, gehen Sie zu Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin.
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Generell gilt, dass gelber, grüner und auch klarer Schleim nicht unbedingt besorgniserregend sein müssen. Solcher Schleim deutet auf Infektionen hin. Das Abhusten endet meist von allein wieder, wenn die Erkrankung ausgestanden ist.
Stellen Sie aber ungewöhnliche Verfärbungen des Auswurfs oder seltene Konsistenzen fest, suchen Sie einen Arzt oder Ärztin auf. Rosa, pink und rote Farben des Schleims sollten dringend ärztlich abgeklärt werden; genauso braun oder schwarz. Ist der Auswurf schaumig, sollten Sie ebenfalls ärztlichen Rat suchen.
Was tun bei Husten mit Auswurf?
Löst sich bei einer normalen Erkältung ein festsitzender Husten nur langsam, können Sie mit einigen Hausmitteln helfen, den Schleim zu lösen.
- Ausreichend Flüssigkeit trinken: Trinken Sie viel Wasser, um den Auswurf zu verdünnen und das Abhusten zu erleichtern.
- Feuchte Luft einatmen: Verwenden Sie einen Luftbefeuchter oder stellen Sie eine Schüssel mit heißem Wasser in Ihrem Raum auf, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Das kann helfen, den Auswurf zu lösen und den Husten zu lindern.
- Inhalationen: Inhalieren Sie Dampf, indem Sie zum Beispiel über einer Schüssel mit heißem Wasser inhalieren oder ein Inhalationsgerät verwenden. Dies kann helfen, den Schleim zu lösen und das Abhusten zu erleichtern.
- Hustenlöser: Bei hartnäckigem Husten mit zähem Auswurf können rezeptfreie Hustenlöser helfen. Diese Medikamente können den Schleim verflüssigen und das Abhusten erleichtern. Beachten Sie jedoch, dass Sie vor der Einnahme solcher Medikamente immer die Packungsbeilage lesen und bei Bedarf einen Arzt oder Apotheker konsultieren sollten.
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